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Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1775-83
wurden von beiden Parteien Indianerstämme in die Auseinandersetzungen
hineingezogen. Im Juni 1776 ermächtigte der amerikanische Kongress George
Washington, indianische Truppen aufzustellen "wann immer dies
erforderlich würde". Die irokesischen 6 Nationen hatten sich zunächst den Briten
angeschlossen. Da untereinander darüber jedoch Uneinigkeit bestand
- ein Teil der Oneida und Tuscarora hatte sich ja den amerikanischen
Truppen angeschlossen, empfahl der Rat den einzelnen Mitgliedsstämmen
schließlich,
darüber selbst über die Parteinahme zu entscheiden. Seneca, Mohawk, Cayuga
und später die Onondaga schlugen sich auf die britische Seite. Der Kampf in geordneten, disziplinierten Truppenkörpern entsprach nicht der Natur der indianischen Krieger. Dagegen stellten sie meist den Hauppteil von Streiftrupps - oft unter der Führung einzelner weißer Offiziere, mitunter zusammen mit weißen Grenzern. Im Verlaufe des Krieges wechselten einige Stämme die Seiten, weil sie ungerecht behandelt wurden oder ihre Dörfer von Banden Weißer überfallen wurden, die eigentlich zur verbündeten Seite gehörten. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg war nicht nur eine
Auseinandersetzung zwischen zwei Armeen. Vielmehr bekämpften
sich die Bewohner der Kolonien auch untereinander, denn die Gruppe
der Rebellen war etwa genauso stark wie die Zahl derjenigen, die der
Rebellion ablehnend gegenüberstanden und sich weiterhin
als Bürger des britischen Königreiches betrachteten.
Die Auseinandersetzungen wurden sowohl von den Weißen untereinander als auch von den Ureinwohnern insbesondere während der letzten Kriegsjahre mit größter Grausamkeit und Zerstörungswut geführt und setzten sich in einigen Gebieten noch bis in die 1790er fort, als der Krieg schon seit Jahren beendet war.
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