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FIGUREN & ZUBEHÖR
- Alles
aus e i n e r Hand!
Jan
Marschner: Der Bemalungs-Sekretär
Fotos
und Text: Jan Marschner
Mich als Figurensammler und "Bemaler" hat es immer genervt, daß ich kein eigenes Bastelzimmer habe, wo ich ohne Probleme meine Sachen liegenlassen kann und außerdem alles notwendige immer parat habe. Nachdem ich nun auch noch aus unserem gemeinsamen Arbeitszimmer `raus mußte, da meine Frau den Platz braucht um Ihre Magisterarbeit zu schreiben, was natürlich Vorrang hat, haben wir überlegt, was wir machen können damit ich nicht ganz auf mein Hobby verzichten muß.
Die Lösung war schnell gefunden: Wir bauen ein eigenes Haus! Super Idee aber nichts für die sofortige Umsetzung. Also eine Zwischenlösung muß her.
Da ich natürlich auch nicht im Schlafzimmer oder in der Küche mit Pinselreiniger operieren kann, blieb also nur noch unser Wohnzimmer.
Das Problem hierbei ist natürlich auch klar, wenn man mal Besuch hat sollte es keinen permanenten Blick auf eine Baustelle geben. Es mußte also ein Tisch her, der es erlaubt Farben, Figuren, Pinselreiniger und alles was man eben so braucht, liegen zu lassen, Werkzeug nicht immer in die Abstellkammer räumen zu müssen und diesen Tisch vor allem in irgendeiner Form verschließbar zu machen, damit er im Zweifelsfall als halbwegs neutrales Möbel funktioniert. Und wenn man es schon selber baut, dann ist es natürlich auch gut, wenn dieses Möbel problemlos zu transportieren ist und man es schnell auch mal an einer anderen Stelle aufbauen kann.
Diese Bedingungen erfüllt eigentlich nur eine Art Sekretär mit separaten Füßen.
Also habe ich angefangen, zu überlegen, was will ich genau haben:
- Wenigstens 5 Schubladen für Farben, Werkzeuge und Zubehör In Schubladen kann beim Transport nicht alles rausfallen.
- Meine Lupenlampe braucht Strom, ohne Kabel die außen am Tisch laufen und verhindern, daß man den Tisch schließen kann ohne die Kabel alle einzeln aus der Steckdose zu ziehen.
- Meine Bücher sollen so aufstellbar sein, daß ich beim Malen einen guten Blick darauf habe und vor allem viele nebeneinander stellen kann.
- Und natürlich ausreichend Arbeitsfläche, bei max. Grundfläche von 115 cm x 80 cm
Da ich alles andere als der geborene Handwerker bin, war ich wirklich gespannt, ob meine Konstruktion an allen Stellen machbar sein würde und ob ich alle Winkel richtig berechnet und aufeinander abgestimmt hatte.
Dann am Samstag zum Holz kaufen und zuschneiden lassen. Nach mehreren Anläufen, die für das Rheinland typisch sind:
"Isch kann nur Vaterunser" (Bedeutet rechten Winkel zuschneiden), "Kommse am besten Mondaaach, da brausch Ruhe für, is ja gleisch Fierovend", fand ich dann doch noch ein Geschäft, das mir meine Bretter herstellen konnte. Und am letzten schönen Tag im November baute ich dann mit ein bis zwei Flaschen Beck´s auf dem Balkon den Tisch zusammen. Es klappe besser als erwartet, ich hatte sogar alles richtig gerechnet und konnte an den nächsten beiden Abenden den Tisch streichen und so sieht er jetzt aus.
Durch die gerade Fläche oben, habe ich zudem meine Bücher zum Thema immer greifbar.
Und offen sieht das ganze jetzt so aus:
Den Deckel habe ich mit einer klappbaren Leiste versehen, auf die ich jetzt meine Vorlagen und meine Recherchen abstellen kann und sie immer in Augenhöhe habe.
Die Schubladen konnte ich nicht selber bauen und haben mir daher zwei Schubladenkisten von IKEA (Moppe heißen die, glaube ich!) besorgt, die prima paßten und es außerdem ermöglichten, die Kabel der Lampen unsichbar zwischen Rückwand des Tisches und Rückwand der Schubladenkiste entlang zu führen.
In der Mitte habe ich zwei Regalböden eingezogen, wo man schnell mal was ablegen kann, ganz unten ist eine Verteilersteckdose eingebaut, deren Kabel hinten durch ein Loch geht. Alle Netzgeräte und Adapter verschwinden wunderbar.
Die Lampe konnt ich natürlich nicht mit dem typischen Fuß an einer Tischkante festklemmen. Ich habe daher einen Holzwüfel besorgt und diesen Festgeklebt und mit zwei dicken Schrauben von unten gesichert, damit ich die Lampe bewegen kann ohne daß der Zug die ganze Halterung wegreißt.
Viele Grüße aus Bonn!
Jan Marschner