(Bild: „Großmeister“ )
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Der Bau der Figuren - Exemplarisch: "Der Großmeister" Generell:Es handelt sich größtenteils um Konversionen vorhandener Figuren. Bemalt sind die Figuren mit Ölfarben der Firmen Lukas (Nr.1) und Schmincke (Mussini), sowie mit Acrylfarben von Model-Color und Citadel. Als Umbaumaterialien benutzte ich 0.6’er Blumendraht, Miliput „superfine white“ und Magic Sculp. Als Grundfigur muß ein Italeri - Kreuzritter herhalten. Dieser wird mit dem Skalpell von Kopf und Armen befreit. Dann werden in die Schultern und den Hals Löcher gebohrt (0,8mm). In den Hals wird ein 0,8mm starker Drahtstift geklebt (mit Sekundenkleber-Gel) und auf die gewünschte „kurze“ Länge geschnitten. Auf diesen wird später der Kopf geklebt. Die Arme habe ich selber modelliert. Zu diesem Zweck drehe ich zwei 0,6mm starke Kupferdrähte zu einem „Drahtseil“. Dieses ist stabil genug, um einer Aufmodellierung von Miliput oder Magic-Sculp standzuhalten und trotzdem lässt sich der Draht gut in die gewünschte Form bringen. Ich schneide das „Seil“ auf die gewünschte Länge und klebe die Stücke in die Schultern. Dann werden die Drähte in die gewünschte Form gebracht. Sind die Drähte da, wo sie hinsollen, werden sie dünn mit 2-Komponenten-Kleber bestrichen. Der Kleber gibt der ganzen Sache Stabilität. Auf den festen Kleber lässt sich hervorragend Miliput od. MS aufmodellieren. Das geschieht dann auch und ich modelliere die Form der Arme und die Hände. Letzteres ist etwas fummelig, aber mit etwas Geduld –ohne die funktioniert ja unser Hobby sowieso nicht- werden dann aus dem Putty Arme mit Händen. Der Kopf ist dem Esci - Barbaren (- und Figurenumbauersatzteillager Nr.1 :) ) – Set entnommen. In den Hals wird ein Loch gebohrt. Dann wird der Kopf auf den Draht im Hals des Corpus geklebt. Jetzt kann unsere Figur endlich wieder atmen und sehen...:) Der Kopf wird in die gewünschte Haltung gebracht (- bevor der Sekundenkleber trocken ist!) Der Mantel wird aus Miliput erstellt. Zu diesem Zweck rolle ich Miliput/Magic Sculp zu einer dünnen Lage aus. Als Untergrund sollte/muss eine möglichst glatte und !!!ganz wichtig!!! mit Talkum leicht bestäubte Unterlage gewählt. (Dann kann man das Zeug auch problemlos wieder runterkriegen) Die „Teigrolle“ (z.B. der Griff eines Skalpells) wird angefeuchtet, auch das verhindert das Kleben des Putty am Werkzeug. Hier ist zu beachten, das nur auf einer Seite talkum aufgebracht wird, da diese Seite nur noch mäßig bis gar nicht haftet. Aus dem gerollten Putty schneide ich einen Kreis und in diesen Kreis, an einer Ecke einDreieck. Der Putty -„Lappen“ wird mit einer dünnen Klinge vom Untergrund abgehoben und auf der Figur an- und in Form gebracht. Bei dieser Figur ist es nicht nötig am Körper zu modellieren, da der Mantel diesen größteils bedeckt. Für die Kapuze wird ebenfalls ein entsprechend kleiner Kreis aus dem Putty geschnitten. Dann wird die Scheibe hinten, direkt unterhalb des Kopfes angebracht. Die Scheibe wird dann nach oben über den Kopf gebogen und solange modelliert, bis sie aussieht wie eine Kapuze :). Auch hier gilt: Ein wenig Geduld, dann klappt das auch! So, die Figur ist fertig! Das Pferd Das Pferd ist aus dem Italeri - Kreuzritter – Set entnommen. Die geprägte Heraldik und auch die Zügel müssen runter!(Die vorgeprägte Heraldik ist eigentlich nur dann nützlich, wenn man auch ausgerechnet gerade diesen speziellen Adligen auch darstellen will. Ansonstenist die Prägung doch eher lästig. Sollten sich die Hersteller mal durch den Kpf gehen lassen...) Das ist etwas kniffelig. Ich nutze dazu ein Skalpell mit frischer, nigelnagelneuer und entsprechend scharfer Klinge. Man muss sehr vorsichtig vorgehen, um auch wirklich nur die unerwünschten Teile zu entfernen. Evtl. Unebenheiten lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise beheben. Ich kann vorwegnehmen, dass aufgrund des Werkstoffes Weichplastik keine so richtig hundertprozentig funktioniert. Man kann mit einer erhitzten Klinge die Unebenheiten glätten, man kann die Unebenheiten mit einer Schicht Weißleim oder Putty ausgleichen ( so mache ich es)oder man spannt ein Graphitbürstenwerkzeug in seine Minifräse und glättet die unebenen Stellen mit moderater Drehzahl. Hier gilt, wie bei vielen Sachen: Ausprobieren was einem am besten liegt und EXPERIMENTIEREN. Ich habe selbst schon einen ganzen Haufen Material geschrottet, um ein bestimmtes „Problem“ zu lösen, bis dann endlich das Licht anging und ich wusste, was geht und was nicht geht :)) . Die Zügel des Pferdes schneide ich aus Alufolie. Dazu verwende ich die Deckelfolie einer Quarkspeise eines bekannten sehr großen Einzelhandelsunternehmen das all’ die (!!) schönen preiswerten Sachen hat. Die Zügel werden am Maul angeklebt und dann mit der Zügelhand in Kontakt gebracht und verklebt. Auch wenn die Pferde der Ritter hervorragend ausgebildet waren, so war doch mindestens eine Hand des Reiters meistens/immer am Zügel! Das ist leider bei vielen/den meisten im Handel erhältlichen Reitern aber eigenartigerweise nicht der Fall, deshalb sollte man das, zumindest bei einem Teil der Figuren, ändern. Zum Abschluß möchte ich sagen, daß mir dieses Projekt einen Heidenspaß gemacht. Wie viele andere Projekte wird auch dieses wohl nie fertig werden. Seit dem Zeitpunkt der Fotographien, hat sich auch an diesem Diorama immer wieder was verändert und verändert sich noch... Der momentane Zustand wird bei der nächsten Duzi 2003 zu sehen sein. Mein ganz spezieller Dank gehört dem Rolf, der mit seiner hohen Kunst der Miniaturenfotografie wahre Wunder bewirkt. Als ich die Bilder zum ersten mal sah konnte ich oft gar nicht glauben, daß das wirklich mein Dio sein sollte. Aber auch dem Kai möchte ich danken, ohne den ich mich wohl nie getraut hätte, meine Sachen auch mal puplik zu machen. |
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