1/72 KF Porcelin-Zubehörserie: Hougoumont, Waterloo 1815.

Gemastert von Jens Najewitz.

 Modell und Aufnahmen von Heiko Reindel, Text Rolf Fuhrmann

 

Das Gut Hougoumont.
 
Der Gutshof Hougoumont, stratetisch wichtige Position vor dem rechten Flügel der Alliierten gelegen, wurde auch als "Goumont" oder "Gomont" bezeichnet. Dieser vorgeschobene Posten sollte die rechte Flanke der Verbündeten sichern.

war während der Schlacht von Waterloo heftig umkämpft. Nach der Auswertung der schriftlichen Dokumente um das Schlachtgeschehen ist man vor noch gar nicht allzu langer Zeit zu dem Schluß gekommen, daß den Franzosen die Existenz des nahe der Straße Brüssel-Nivelles hinter einem Wald liegenden befestigten Gebäudekomplexes nicht bekannt gewesen war!

 Das Terrain war vor der Schlacht offensichtlich nicht entsprechend erkundet worden. 

Am 17. Juni abends begannen die Briten mit den Vorbereitungsarbeiten für die Verteidigung von Hougoumont: 4 Leichte Kompanien der Coldstream Guards, unterstützt durch die Pioniere des 2 Bataillons der King´s German Legion, die von La Haie Sainte kamen, arbeiteten bis in die Morgenstunden an Schießscharten und Auftritten für Schützen. 

Ansicht von Süden auf den Gebäudekomplex . Rechts vorn das zweistöckige Gebäude mit dem dunkelgrünen Tor ist das Gärtnerhaus.

Der Hougoumont-Bausatz wurde von Heiko Reindel mit einer ganzen Reihe zusätzlicher Details verfeinert. Es handelt sich nicht um eine maßstabsgetreue 1/72-Wiedergabe des Schloßes, die Ausmaße müßten sonst erheblich größer sein, das Modell würde bestenfalls in einem Museum unterzubringen sein.

Auch der LaHaie Sainte Bausatz ist eine solche Kompromißlösung, die aber von den Größenverhältnissen zusammen mit 1/72-Figuren realistisch genug wirkt. 

Wiederum eine Ansicht des Gärtnerhauses mit dem grüngestrichenen Südtor. Links im Bild die "lange Scheune", rechts neben dem Gärtnerhaus "Scheune und Kontor".

Beim Zusammenkleben der Gebäudewände geben Abschnitte von Winkelleisten oder Leisten mit quadratischem Querschnitt  gute Verbindungsstücke ab.  Auch die Dachteile lassen sich besser zusammenfügen, wenn sie ein gefalztes Stück Pappe darunterleimen. Als Klebstoff ist Ponal Weißleim gut geeignet. 

Blick auf das Osttor, rechts daneben ein Wohnhaus. In der Mitte des Gebäudekomplexes das eigentliche "Chateau" mit Turm und der kleinen angesetzten Kapelle.

Als Bemalungsanleitung für Ziegelmauern, Schindel- und Ziegeldächer, Feldsteinsockel etc. empfehlen wir TIPS & TRICKS 1 (S. 4-7 "Von Holz und Ziegeln"). 

Die Franzosen sind im "Besitz" des Waldes, der bis dicht an die Mauern heranreicht. Die Coldstream-Gardisten können die französischen Vorposten hören, die ganz offensichtlich zwischen den Bäumen patrouillieren. Die Befestigungsarbeiten können den Soldaten im Wald nicht verborgen bleiben, dennoch:

Napoleon und seine Offiziere scheinen keinerlei Informationen über die Vorgänge hinter dem Wald erhalten zu haben. Am 18. Juni gegen 11.30, bei Beginn der Schlacht von Waterloo, wurde Hougoumont vom 2. Französischen Corps unter Napoleons Bruder Jerome angegriffen, es entwickelte sich alsbald ein zäher, erbitterter Kampf mit den britischen, braunschweigischen, lüneburgischen, hannoverschen und nassauischen Verteidigern um den Gebäudekomplex, der bereits am Nachmittag zu brennen anfing und abends schließlich in Flammen stand.

Der Wald wurde insgesamt siebenmal erobert, verloren und erneut wieder erobert. Obwohl das Nord- und das Südtor von den Franzosen heftig angegangen wurde, gelangten Angreifer nur für einen kurzen Zeitraum in den Innenhof.

Insgesamt ettwa 3.000 alliierte Soldaten - im Laufe des Kampfes waren die Verteidiger verstärkt worden - hielten das befestigte Bollwerk der Verbündeten gegen 10.000 französische Angreifer.

 

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