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Im
Figurenbereich ist der wachsende Trend zu einer historisch korrekten Darstellung
bei den Sammlern zu beobachten.
Einiges
hat sich hier während der letzten Jahre bei den Figuren-Herstellern
bereits verbessert. Eine Katastrophe sind jedoch nach wie vor die Haltungen
der Soldaten. Die Handhabung des Gewehrs beispielsweise geschah ja nicht
nach Lust und Laune der Infanteristen. Die Bewegungen beim Laden, beim
Aufpflanzen des Bajonetts usw. waren genau vorgeschriebene “Tempi”. Diese
Bewegungsabläufe waren in erster Linie für die Parade von Bedeutung.
Die Konstruktion
des Gewehrtyps und seines Schlosses sowie der Feuerkampf in geschlossenen
Formationen bedingten indes auch auf dem Gefechtsfeld die Handhabung der
Waffe nach schematisierten Bewegungsabläufen.
Betrachtet
man einmal die Haltungen, in denen unsere1/72-Figuren auf den Markt kommen,
fällt die überwiegende historische Unstimmigkeit hinsichtlich
der Gewehrhaltungen eklatant ins Auge.
In der
Napoleonischen Zeit sind die Haltungen der Figuren kastrophal schlecht,
z. B. junge Garde stehend feuernd, der Mann hält das Geweht mit der
linken Hand fast am Laufende. Entweder er ist ein Orang Utan (soweit war
es also schon mit der Rekruten-Aushebung), das Gewehr ist zu kurz oder
der Modelleur hat schlichtweg Null Ahnung.
Natürlich
kommen zudem die Einschränkungen zum Tragen, die das Produzieren von
Figuren in zweiteiligen Stahlformen mit sich bringen.
Hier sehen
Sie einige meiner Erstlingskonvertierversuche zu Ladebewegungen Civil War,
ein paar Feinheiten muss man halt wegstecken.
Da
diese Figuren meine Erstlingsumbauten sind, bitte ich mangelnde Feinarbeit
zu entschuldigen. |
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Patrone
ergreifend: IMEX, ITALERI, REVELL
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Wie
wurde eigentlich die Deckenrolle richtig um den Oberkörper getragen?
Man sieht
in Darstellungen eine ganze Reihe verschiedener Tragevarianten - über
die rechte und über die linke Schulter, die zusammengebundenen Enden
vor oder hinter den Hüften, auch in der Mitte über dem Gesäß.
Zusammenbinden
oberhalb der Patronentasche erscheint ungünstig, da dann die Patronentaschenklappe
nur schwierig zu öffnen ist, was übrigens auch bei zu niedrig
getragenen Tornistern ein Fluch ist
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Ladestockführung:
ITALERI, SHQ Zinnfigur.
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Bild oben:
Die
SHQ Figur (ganz rechts) zeigt eine sehr gute und richtige Haltung,
um etwas mehr Ladestocktypen zu bekommen habe ich die Italieri Figur, die
ein Bajonett aufpflanzt verwendet, der einzige Nachteil auch hier ist die
Achsendrehung des Gewehres nicht richtig vergleiche zu SHQ, wo diese stimmt.
Jedenfalls
auch unbehandelt sieht die Grundfigur so aus, als wenn sie einen Ladestock
ziehen würde.
Bei der
folgendenden Figur wurde der Kopf mit einem Gulliverkopf ausgetauscht,
der Tornister vorsichtig entfernt (Achtung Verletzungsgefahr, jedoch auch
ein schöner Tornister, der einen vorzüglichen für die napoleonische
Zeit abgibt), das Bajonett abgeschnitten und ein kleines Loch gebohrt und
dann ein Eisendraht hineingesteckt. Eine Deckerolle, aus Ponal Express,
ergänzt. |
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Patrone
zum Mund nehmend: ITALERI
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Die
Köpfe und oder Arme wurden mit Nadeln verstiftet, als Kleber und Lückefüller
fungierte Ponal Express, geschnitten wurde mit einem Skalpell.
Hier muss
ich unbedingt eine vorsichtige Handhabung anmahnen. Entweder – hoppla da
fliegt gerade das Teil weg, was ich eigentlich nicht von der Figur wegschneiden
wollte – oder Fluch - ich habe mir schon wieder in den Finger
geschnitten,
oder was ganz leicht geht, bis auf die Knochen in den Finger geschnitten.
Also lieber
sachte und schön vorsichtig arbeiten und so weder die Figuren noch
seine Finger zerschneiden. Besonders das Entfernen vonTornistern hat ein
gewisses Gefahrenpotential in sich |
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Patrone
greifend: Der knieende Ladende von ESCI.
Gewehr
schräg, in die Patronentasche greifend, ist eine gute Haltung.
Diese wollte ich stehend. In dieser Position, mit dem Gewehr schräg
an der rechten Seite, ist es jedoch eher eine Pose für ein Steinschloß-Gewehr
- wie auch die SHQ-Figur:
Nach dem
entnehmen der Papier-Patrone aus der Patronentasche mußte diese aufgerissen
(abgebissen) und etwas Pulver auf die Pfanne gestreut werden. Beim Perkussionsgewehr
entfiel durch die Verwendung der Zündhütchen das Aufreißen
der Patrone.
Da aber
die Südstaatler auch Steinschloß-Musketen verwendeten, kann
man auch solch eine Pose gebrauchen. |
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Da
in der Zeit des ACW, oder auch der Napoleonischen Zeit, meistens das willkürliche
Feuern vorkam - Salven waren selten - arbeite ich zur Zeit an so
einer Darstellung. Dabei braucht man naturgemäß viele verschiedene
Ladetypen.
Da man
im US Bürgerkrieg gut Figuren verschiedenster Hersteller kombinieren
kann stehen schon viele interessante Haltungen zur Verfügung. Einige
dieser Haltungen sind jedoch nicht ganz richtig, oder entsprechen der Ladehaltung
eines Steinschlossgewehres. . . Letztere gehörten ja auch im US Bürgerkrieg
noch lange zur Bewaffnung der konföderierten Truppen, so daß
ein paar solcher Steinschlosstypen (siehe die beiden SHQ-Zinnfiguren) mit
eingebaut werden können. |
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Unteroffiziere:
ITALERI; ESCI, GULLIVER
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Unteroffiziere
und Offiziere kontrollierten das Feuer, meist hinter der Linie stehend.
(zu Bild oben): Unteroffiziere außer Airfix, findet man jedoch selten
in ihrer typischen Gewehrhaltung. Der Hut ist von Gulliver, irgendwo habe
ich gelesen, dass es leichter wäre nur die Kopfbedeckung als die Köpfe
auszutauschen, jedoch nach dieser Erfahrung gehe ich wieder zum Kopfaustausch
über.
Also das
Gewehr wurde vom Italeri Soldaten entfernt und durch ein Esci Gewehr, vom
liegenden, einschließlich Hände abgeschnitten, ergänzt.
Der Tornister
wurde weggeschnitten (Auf die eigenen Finger gut aufpassen), eine Deckenrolle
mit Ponal Express ergänzt.
Die Handhaltung
am Gewehr ist nicht ganz exakt, da sie den Abzugsbügel umschlossen
halten müsste. |
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For
the English-speaking collectors:
These are
my first try of conversions it should be easy to copy them if needed.
I was motivated
to do these because we have alas almost no figures which show the correct
positions loading a musket. While we have some useful
figures
in the ACW we have next to nil in the Napoleonic range.
For casualties
you should consult Kai Fuhrmann who has a range of casualty figures ready
available*.
Some good
possible casualty figures we can find in some WW 1 sets, or some Airfix
sets. But there I am a new comer to the hobby I cannot say more.
At the
moment I am interested to re present a firing line both for the Yanks and
Johnnys, later maybe some casualties and then I have to face that problem.
Other
figures are even more sorely missed, marching, standing at ease, standing
in reserve etc., we are not well served with good positions in the
figure
world.
But with
Revell, Imex, Marksmen, A call to Arms, Italeri, Esci we surly must find
some suitable figures to become casualty figures.
The photos
should be self explanatory, in case you have a specific question to one
or two conversion I will give you a full translation.(Contact will be guaranteed
c/o Kai Fuhrmann@Fuhrmann-Figuren.de
Some
general notes:
I
use a scalpel for cutting and one has to be extremely careful, and despite
all this I did cut myself already badly down to the bone, so take care.
I use
a small drill for drilling holes in the soft plastic which is not a problem.
The arms and heads are wired together by copper wire of about 0.5 mm, (fuse
wire, etc.) and the gaps are filled by a PVA glue and I use the German
brand Ponal Express, which dries very quickly and is very easy to work
with.
One of
my favourites is to “peel” of some arms and muskets, even when they are
across the body, one is able to get stunning results then combining
these
peeled off parts with other figures. On the photos you see usually all
figure I used for the conversion.
For
the blanket rolls I use PVA glue the Ponal Express, which I apply sausage
like with a scalpel tip over to body. There this glue dries form the
outside
to the inside, it falls together a bit and by that forms already natural
creases. If necessary a second layer has to be applied, it the roll
is too
flat.
The copper
wire has the benefit that you can cut it easily and bend it as well.
Regards
Hans-Karl
Weiss
*Casualties
for USCW and other conflicts: PORCELIN ZUBEHÖR ”Schlachtfeld- Vignetten-Serie“ |
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