Hans-Karl Weiss: 1/72 Umbauten US Civil War

Korrekte Gewehrhaltungen (Fotos Hans-Karl Weiss) 

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Im Figurenbereich ist der wachsende Trend zu einer historisch korrekten Darstellung bei den Sammlern zu beobachten

Einiges hat sich hier während der letzten Jahre bei den Figuren-Herstellern bereits verbessert. Eine Katastrophe sind jedoch nach wie vor die Haltungen der Soldaten. Die Handhabung des Gewehrs beispielsweise geschah ja nicht nach Lust und Laune der Infanteristen. Die Bewegungen beim Laden, beim Aufpflanzen des Bajonetts usw. waren genau vorgeschriebene “Tempi”. Diese Bewegungsabläufe waren in erster Linie für die Parade von Bedeutung. 

Die Konstruktion des Gewehrtyps und seines Schlosses sowie der Feuerkampf in geschlossenen Formationen bedingten indes auch auf dem Gefechtsfeld die Handhabung der Waffe nach schematisierten Bewegungsabläufen.

Betrachtet man einmal die Haltungen, in denen unsere1/72-Figuren auf den Markt kommen, fällt die überwiegende historische Unstimmigkeit hinsichtlich der Gewehrhaltungen eklatant ins Auge. 

In der Napoleonischen Zeit sind die Haltungen der Figuren kastrophal schlecht, z. B. junge Garde stehend feuernd, der Mann hält das Geweht mit der linken Hand fast am Laufende. Entweder er ist ein Orang Utan (soweit war es also schon mit der Rekruten-Aushebung), das Gewehr ist zu kurz oder der Modelleur hat schlichtweg Null Ahnung.

 Natürlich kommen zudem die Einschränkungen zum Tragen, die das Produzieren von Figuren in zweiteiligen Stahlformen mit sich bringen.
 

Hier sehen Sie einige meiner Erstlingskonvertierversuche zu Ladebewegungen Civil War, ein paar Feinheiten muss man halt wegstecken. 
 

Da diese Figuren meine Erstlingsumbauten sind, bitte ich mangelnde Feinarbeit zu entschuldigen. 

 
Patrone ergreifend: IMEX, ITALERI, REVELL
 

Wie wurde eigentlich die Deckenrolle richtig um den Oberkörper getragen?

Man sieht in Darstellungen eine ganze Reihe verschiedener Tragevarianten - über die rechte und über die linke Schulter, die zusammengebundenen Enden vor oder hinter den Hüften, auch in der Mitte über dem Gesäß.

Zusammenbinden oberhalb der Patronentasche erscheint ungünstig, da dann die Patronentaschenklappe nur schwierig zu öffnen ist, was übrigens auch bei zu niedrig getragenen Tornistern ein Fluch ist
 

 

Ladestockführung: ITALERI, SHQ Zinnfigur.
Bild oben: Die SHQ Figur (ganz rechts)  zeigt eine sehr gute und richtige Haltung, um etwas mehr Ladestocktypen zu bekommen habe ich die Italieri Figur, die ein Bajonett aufpflanzt verwendet, der einzige Nachteil auch hier ist die Achsendrehung des Gewehres nicht richtig vergleiche zu SHQ, wo diese stimmt. 
Jedenfalls auch unbehandelt sieht die Grundfigur so aus, als wenn sie einen Ladestock ziehen würde.
Bei der folgendenden Figur wurde der Kopf mit einem Gulliverkopf ausgetauscht, der Tornister vorsichtig entfernt (Achtung Verletzungsgefahr, jedoch auch ein schöner Tornister, der einen vorzüglichen für die napoleonische Zeit abgibt), das Bajonett abgeschnitten und ein kleines Loch gebohrt und dann ein Eisendraht hineingesteckt. Eine Deckerolle, aus Ponal Express, ergänzt. 
 
 
Patrone zum Mund nehmend: ITALERI
 
Die Köpfe und oder Arme wurden mit Nadeln verstiftet, als Kleber und Lückefüller fungierte Ponal Express, geschnitten wurde mit einem Skalpell.
Hier muss ich unbedingt eine vorsichtige Handhabung anmahnen. Entweder – hoppla da fliegt gerade das Teil weg, was ich eigentlich nicht von der Figur wegschneiden wollte – oder Fluch - ich habe mir schon wieder in den Finger
geschnitten, oder was ganz leicht geht, bis auf die Knochen in den Finger geschnitten. 

Also lieber sachte und schön vorsichtig arbeiten und so weder die Figuren noch seine Finger zerschneiden. Besonders das Entfernen vonTornistern hat ein gewisses Gefahrenpotential in sich 

 
Patrone greifend: Der knieende Ladende von ESCI.

Gewehr schräg, in die Patronentasche greifend, ist eine gute Haltung. Diese wollte ich stehend. In dieser Position, mit dem Gewehr schräg an der rechten Seite, ist es jedoch eher eine Pose für ein Steinschloß-Gewehr - wie auch die SHQ-Figur:

Nach dem entnehmen der Papier-Patrone aus der Patronentasche mußte diese aufgerissen (abgebissen) und etwas Pulver auf die Pfanne gestreut werden. Beim Perkussionsgewehr entfiel durch die Verwendung der Zündhütchen das Aufreißen der Patrone.

Da aber die Südstaatler auch Steinschloß-Musketen verwendeten, kann man auch solch eine Pose gebrauchen. 

 
Da in der Zeit des ACW, oder auch der Napoleonischen Zeit, meistens das willkürliche Feuern vorkam - Salven waren selten - arbeite ich zur Zeit an so einer Darstellung. Dabei braucht man naturgemäß viele verschiedene Ladetypen. 

Da man im US Bürgerkrieg gut Figuren verschiedenster Hersteller kombinieren kann stehen schon viele interessante Haltungen zur Verfügung. Einige dieser Haltungen sind jedoch nicht ganz richtig, oder entsprechen der Ladehaltung eines Steinschlossgewehres. . . Letztere gehörten ja auch im US Bürgerkrieg noch lange zur Bewaffnung der konföderierten Truppen, so daß ein paar solcher Steinschlosstypen (siehe die beiden SHQ-Zinnfiguren) mit eingebaut werden können. 

 
Unteroffiziere: ITALERI; ESCI, GULLIVER
 
Unteroffiziere und Offiziere kontrollierten das Feuer, meist hinter der Linie stehend. (zu Bild oben): Unteroffiziere außer Airfix, findet man jedoch selten in ihrer typischen Gewehrhaltung. Der Hut ist von Gulliver, irgendwo habe ich gelesen, dass es leichter wäre nur die Kopfbedeckung als die Köpfe auszutauschen, jedoch nach dieser Erfahrung gehe ich wieder zum Kopfaustausch über. 

Also das Gewehr wurde vom Italeri Soldaten entfernt und durch ein Esci Gewehr, vom liegenden, einschließlich Hände abgeschnitten, ergänzt.
Der Tornister wurde weggeschnitten (Auf die eigenen Finger gut aufpassen), eine Deckenrolle mit Ponal Express ergänzt.
Die Handhaltung am Gewehr ist nicht ganz exakt, da sie den Abzugsbügel umschlossen halten müsste. 

 
For the English-speaking collectors:

These are my first try of conversions it should be easy to copy them if needed.
 

I was motivated to do these because we have alas almost no figures which show the correct positions loading a musket. While we have some useful
figures in the ACW we have next to nil in the Napoleonic range.
For casualties you should consult Kai Fuhrmann who has a range of casualty figures ready available*.
 

Some good possible casualty figures we can find in some WW 1 sets, or some Airfix sets. But there I am a new comer to the hobby I cannot say more.

At the moment I am interested to re present a firing line both for the Yanks and Johnnys, later maybe some casualties and then I have to face that problem.
Other figures are even more sorely missed, marching, standing at ease, standing in reserve etc., we are not well served with good positions in the
figure world.

But with Revell, Imex, Marksmen, A call to Arms, Italeri, Esci we surly must find some suitable figures to become casualty figures.

The photos should be self explanatory, in case you have a specific question to one or two conversion I will give you a full translation.(Contact will be guaranteed c/o Kai Fuhrmann@Fuhrmann-Figuren.de
 
 

Some general notes:
 

 I use a scalpel for cutting and one has to be extremely careful, and despite all this I did cut myself already badly down to the bone, so take care.
I use a small drill for drilling holes in the soft plastic which is not a problem. The arms and heads are wired together by copper wire of about 0.5 mm, (fuse wire, etc.) and the gaps are filled by a PVA glue and I use the German brand Ponal Express, which dries very quickly and is very easy to work with.
 

One of my favourites is to “peel” of some arms and muskets, even when they are across the body, one is able to get stunning results then combining
these peeled off parts with other figures. On the photos you see usually all figure I used for the conversion.
 

 For the blanket rolls I use PVA glue the Ponal Express, which I apply sausage like with a scalpel tip over to body. There this glue dries form the
outside to the inside, it falls together a bit and by that forms already natural creases. If necessary a second layer has to be applied, it the roll
is too flat.

The copper wire has the benefit that you can cut it easily and bend it as well.

Regards

Hans-Karl Weiss
 
 

 *Casualties for USCW and other conflicts: PORCELIN ZUBEHÖR ”Schlachtfeld- Vignetten-Serie“

 
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